News Abo
HELPads



Ein Specht zeigt die Vielfalt eines Waldes



Berner Fachhochschule

14.10.2024, Einer steht für viele. So funktioniert das Prinzip einer Schirmart. Eine Rolle, die der seltene Weissrückenspecht für die totholzfressenden Käfer einnimmt. Er zeigt so indirekt Biodiversität an, wie Forschende der BFH-HAFL belegen.


Laub- und Mischwälder mit viel Totholz – das ist der bevorzugte Lebensraum des Weissrückenspechts. Wegen intensiver Waldnutzung seit Anfang des 19. Jahrhunderts war die Vogelart vielerorts verschwunden. «Heute besiedelt der Weissrückenspecht wieder die Wälder der Ostschweiz, Vorarlbergs und Liechtensteins, weil die Waldbewirtschaftung in Europa in den letzten Jahrzehnten extensiver geworden ist; man lässt mehr Totholz stehen und liegen», erklärt Romain Angeleri, Ökologe an der Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften BFH-HAFL.

Mehr Käfer im Lebensraum des Spechts

Da der Weissrückenspecht hauptsächlich totholzfressende Insekten verzehrt, steht er mit dem Vorhandensein von grösseren Mengen an Totholz in Wäldern in Verbindung. Die Forschenden wollten nun herausfinden, ob es folglich in Wäldern, wo der Specht vorkommt, auch mehr Totholzkäfer hat; diese sind nicht nur «Spechtfutter», sondern wichtig für den Wald: Die totholzfressenden Insekten zersetzen das abgestorbene Holz und tragen damit zum natürlichen Kreislauf des Waldökosystems bei und sind ein Zeichen für Biodiversität.

Hat es tatsächlich mehr Totholzkäfer, kann der Specht als Schirmart von Totholzkäfern gelten, die sich in ökologisch wertvollen Lebensräumen aufhalten. Eine Schirmart ist eine Art, bei der vom Schutz deren Lebensraums auch andere Arten profitieren können, die denselben Lebensraum teilen.

Schützt man einen, schützt man viele

Den Zusammenhang Specht-Käfer können die Waldökologen Romain Angeleri und Thibault Lachat in ihrer neuen Publikation in «Ecological Indicators» mit Zahlen belegen: In den Brutgebieten des Weissrückenpechts wurden mehr Käferarten gefunden, die auf der Roten Liste stehen, als in Gebieten ohne diesen Specht. 17 Arten, darunter 4 bedrohte, sind sogar eng mit dem Lebensraum des Spechts verknüpft – im Vergleich zu 3 unbedrohten Arten in «spechtlosen» Gebieten. Somit bestätigen die Forschenden, dass der Weissrückenspecht Schirmart für Totholzkäfer ist: «Schützt man den Vogel, schützt man dadurch viele Totholzkäferarten.»

Romain Angeleri: «Wir haben auch beobachtet, dass die wichtigen, ökologisch wertvollen Lebensräume nicht nur aus Waldreservaten bestehen, sondern auch aus Wäldern, die zur Holzproduktion und zum Schutz vor Naturgefahren genutzt werden.»

Suchen, fangen, messen, bestimmen

Um die Beziehung Specht-Totholzkäfer zu ergründen, wurden mit Daten von Spechten, die von Forschenden der Schweizerischen Vogelwarte mit Funksendern ausgestattet worden waren, «spechtaktive» Waldgebiete identifiziert. Mit Fallen fing, bestimmte und untersuchten Angeleri und sein Team mehr als 20'000 Käfer aus über 400 Arten. Auch der Lebensraum wurde charakterisiert, die Menge und das Zerfallsstadium des Totholzes gemessen. Die Zusammenarbeit zwischen den BFH-HAFL-Forschenden mit jenen der Schweizerischen Vogelwarte und auch mit der Abteilung Conservation Biology der Universität Bern stellte die Basis für diese Studie dar.

Romain Angeleri und Thibault Lachat hoffen, dass man sich aufgrund ihrer Ergebnisse stark für den Weissrückenspecht macht, der immer noch sehr selten und gemäss roter Liste der Schweiz «verletzlich» ist. «Dieses Engagement kommt zugleich auch den totholzfressenden Insekten und der Biodiversität im Wald zugute.»

Kontakt
Prof. Dr. Thibault Lachat
thibault.lachat@bfh.ch
+41 31 910 21 42



Über Berner Fachhochschule:

Hoch individualisierte Lehre und starke Forschung: Als erste transdisziplinäre Kunsthochschule der Schweiz bietet die Hochschule der Künste Bern HKB ein vielfältiges Studienangebot in den Fachbereichen Musik, Gestaltung und Kunst, Konservierung und Restaurierung, Theater sowie Literatur an.

Forschung an der Hochschule der Künste Bern HKB verbindet wissenschaftliche und künstlerische Ansätze, ist praxisnah und folgt kulturwissenschaftlichen, technologischen und gesellschaftlich relevanten Fragestellungen. In vier Instituten forschen transdisziplinäre Teams aus den Künsten sowie Geistes-, Sozial- und Naturwissenschaften.

Die HKB ermöglicht ihren Studierenden eine über alle drei akademischen Bildungsstufen führende Ausbildung bis hin zum Doktoratsprogramm (in Zusammenarbeit mit der Universität Bern) und legt Wert auf eine Lehre, die den Wandel der Berufswelt berücksichtigt. Ausgezeichnete Infrastruktur, Orientierung an neuesten künstlerischen und wissenschaftlichen Entwicklungen, innovative Lehrformen, eine überschaubare Grösse mit familiärer Atmosphäre sowie die Lage in den Kulturstädten Bern und Biel tragen zur Einzigartigkeit der Hochschule der Künste Bern bei.



--- Ende Artikel / Pressemitteilung Ein Specht zeigt die Vielfalt eines Waldes ---


Quellen:
  HELP.ch

Weitere Informationen und Links:
 Berner Fachhochschule (Firmenporträt)

 Artikel 'Ein Specht zeigt die Vielfalt eines Waldes...' auf Swiss-Press.com





Offizieller News-Partner:
News aktuell

Swiss Press


19 Crimes Chardonnay South Eastern Australia - Chard

CHF 9.95
Coop    Coop

19 Crimes Red Wine California – Snoop Dog

CHF 14.95
Coop    Coop

A.Vogel Bio Herbamare Kräutersalz

CHF 4.80
Coop    Coop

A.Vogel Bio Herbamare Kräutersalz

CHF 3.40
Coop    Coop

A.Vogel Bio Herbamare Kräutersalz

CHF 14.90
Coop    Coop

A.Vogel Bio Herbamare Kräutersalz Spicy

CHF 6.45
Coop    Coop

Alle Aktionen »

5
6
13
22
32
39
1

Nächster Jackpot: CHF 28'000'000


4
15
23
30
39
1
12

Nächster Jackpot: CHF 57'000'000


Aktueller Jackpot: CHF 1'054'080